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Der April macht was er will
Die Weltwirtschaft läuft in den letzten Monaten auf sehr hohem Niveau, ein Ende des Booms scheint noch entfernt, weitere Rekorde bleiben jedoch vorerst aus. Doch etwas scheint sich verandert zu haben. Die Neigung zu extremen Spekulationen bei Rohstoffen scheint sich auszuweiten. Zwar wirken wirtschaftliche Bedrohungen auf die Weltwirtschaft und Handelspreise, dies jedoch zunehmend dann, wenn darauf gewettet werden kann, wie z.B. bei der Einführung oder Streichung von Handelshemmnissen.
Wir werden Preis- und Marktentwicklungen weiterhin analysieren und kommentieren, Aussagen über kurz- und mittelfristige Preisentwicklungen halten wir jedoch für unlauter.
Ihr Rainer Böse
Materialpreise
Preise in €/t | Material | Mär '17 | Jan '18 | Feb '18 | Mär '18 | 3-Monats-Entwicklung |
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Eisen Gusswerkstoff | Materialeinsatz | 347 | 384 | 373 | 387 | 3,8 % |  | Stahlschrott | 358 | 396 | 382 | 397 | 1,8 % |  | Roheisen Nodal | 450 | 485 | 485 | 485 | 0 % |  | Roheisen Hämatit | 372 | 422 | 424 | 439 | 7,3 % |  | Stahl-Werkstoff | DC01 (DE, 1 bis < 2mm) | 612 | 590 | 596 | 597 | 1,9 % |  | NE-Metall | Kupfer | 5448 | 5804 | 5670 | 5509 | -4,1 % |  | Kupfer (Dell) | 5530 | 5876 | 5741 | 5580 | -4,1 % |  | Aluminium | 1780 | 1815 | 1769 | 1683 | -3,8 % |  | Legierung L226 | 2480 | 2420 | 2440 | 2440 | 0,8 % |  | Zink | 2603 | 2826 | 2867 | 2659 | -1,4 % |  | Nickel | 9575 | 10558 | 10995 | 10865 | 12,7 % |  | Zinn | 18561 | 16977 | 17569 | 17197 | 4,7 % |  | Thermoplastischer Kunststoff | Polyamid 6 | 1660 | 1740 | 1790 | 1750 | 15,9 % |  | Polycarbonat | 1960 | 2120 | 2060 | 2130 | 6 % |  | Frachtrate | Harpex-Index | 396 | 495 | 523 | 601 | 25,1 % |  | Währungen (zu €) | US-Dollar | 1,068 | 1,22 | 1,235 | 1,234 | -4,3 % |  | Chin. Renminbi | 7,37 | 7,84 | 7,81 | 7,8 | 0,1 % |  | Indische Rupie | 70,32 | 77,66 | 79,56 | 80,25 | -5,5 % |  | Türkische Lira | 3,92 | 4,6 | 4,67 | 4,8 | -5,5 % |  |
Anmerkungen Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Schiffsraten - Welthandel
Frachtraten für Container erholen sich weiter. Der Preistrend für Schiffsraten im Dry Ship Index kommt in den letzten Monaten jedoch bereits zurück.

(Werte für April vorläufig)
Insgesamt zeigen die Frachtraten eher das Erreichen eines Maximums beim Welthandel, denn während der Transport von Fertigprodukten zunimmt, scheint sich die Nachfrage bei Rohstoffen einzutrüben.
Aluminiumpreis-Spekulation
Die Aluminiumpreise stiegen Anfang April aufgrund von angekündigten Strafzöllen der USA gegen Russland zuerst gewaltig an, purzelten nur 2 Wochen später jedoch schon wieder um 2/3 hinunter.

Aluminiumpreis in USD (FINANZEN.NET)
Die Züricher Zeitung erklärt dies nun in einem Artikel. Das US-Schatzamt hat am Montag den 23.4. bekanntgegeben, dass es die Strafmassnahmen gegen die hart getroffene und relevante Firma Rusal aufhebe, falls sich der grösste Aktionär, Oleg Deripaska, von seinen Anteilen trenne. Und das Schatzamt hat die Frist, in der noch ohne Sanktionen mit Rusal gehandelt werden darf, bis zum 23. Oktober verlängert. Das ist nun selbst für spekulativ denkende Investoren wohl eine zu langfristig wirkende Grundlage. Interessant ist aber auch das die Preise bereits Tage vor dieser Veröffentlichung wieder massiv nachgaben. Und das obwohl Analytiker von Goldman Sachs den Preis vorher bereits auf 3000$ je Tonne haben steigen sehen.
Stahlpreise Westeuropa/USA
Zum ersten Mal seit vier Monaten ist der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux wieder günstiger geworden. Per 12. März 2018 kostete er 566 Euro je Tonne. Das waren 4 Euro weniger als am 26. Februar 2018.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch auf dem US-Amerikanischen Markt jedoch auf einem höheren Niveau. Befürchtungen auf Seiten der Stahlverwender, wonach die Trump-Strafzölle zu Hamsterkäufen und einem deutlichen Preisanstieg führen könnten, haben sich für den US-Stahlmarkt bewahrheitet. Der US-Warmbandpreis legt von 838 US-Dollar auf 894 Dollar je Tonne zu. Bei einem Euro-Wechselkurs von 1,24 US-Dollar ergibt sich damit ein Stahlpreis von 721 Euro. Das sind 155 Euro je Tonne mehr als in Westeuropa.
Rohstoffmarkt schwankt stark
Rohstoffpreise sind aktuell hin und hergerissen zwischen positiven Wirtschaftsmeldungen aus China und besorgniserregender Rhetorik aus den USA. Eisenerz, Stahl und Kupfer tendierten diese Woche nach oben, nachdem China positive Daten zu Investitionen im Immobilienmarkt und der Industrieproduktion veröffentlicht hat. Zum Artikel
Nickelproduktion wächst weiter
Nach einem Jahr mit nur verhaltenem Wachstum sollte 2018 die Nickelproduktion wieder deutlich an Fahrt gewinnen. Dies äußerten Analysten von BMI Research in ihrem kürzlich veröffentlichten Report. Die Experten erwarten, dass die Nickelförderung zwischen 2018 und 2027 um jährlich 3,5% wachsen dürfte; leicht geringer als zwischen 2008 und 2017. Laut BMI dürfte die Produktion von Nickel bis 2027 weltweit bei 2,9 Mio. Tonnen liegen. Indonesien sollte dabei der Hauptförderer von Nickel sein. 2017 hatte Indonesien bereits die Philippinen überholt.
Das seit Jahren existierende Exportverbot in Indonesien wurde im Januar 2017 gelockert und hat der Industrie somit zu einer Wiederbelebung verholfen. BMI erwartet, dass Indonesien in 2018 480 Kilotonnen Nickel fördern dürfte. Das wäre ein plus von 20% gegenüber dem Vorjahr.
Zollschranke für Stahl in den USA
US-Präsident Donald Trump hat am 1. März 2018 die Einführung protektionistischer Maßnahmen gegen Stahlimporte angekündigt, unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit. Vorgesehen ist ein pauschaler Wertzoll in Höhe von 25 Prozent auf alle Stahlimporte. Das geschieht zu einer Zeit, in der sich die weltweite Produktion auf einem Rekordniveau befindet. Hier die Zahlen von Januar 2018: 139,4 Mio. t Rohstahl.

"Die USA bauen eine Zollschranke auf, mit der sie sich gegen Stahlimporte aus aller Welt abschotten. Diese Maßnahme verstößt eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO. Jetzt muss die EU konsequent mit den Instrumenten dagegen vorgehen, die die WTO hierfür bereitstellt“, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
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