|
|
|
Umsätze und Rohstoffpreise auf Rekordniveau
Vor genau einem Jahr habe ich hier über niedrige Materialpreise geschrieben. Heute, nach einem Jahr bei bester Konjunktur, ist die Situation eine andere. Viele Metallpreise sind auf Rekordniveau angekommen oder steigen signifikant. Bei diesem Boom sollten Sie, liebe Leser, vorerst nicht mit einer Wende rechnen. Besonders Edelstahlprodukte können sich noch verteuern. Dabei greift auch ein neuer Effekt, Importsanktionen und Strafzölle. Aber vielleicht kommt dazu ja noch ein Signal aus Davos.
Ihr Rainer Böse
Materialpreise
Preise in €/t | Material | Dez '16 | Okt '17 | Nov '17 | Dez '17 | 3-Monats-Entwicklung |
---|
Eisen Gusswerkstoff | Materialeinsatz | 311 | 353 | 360 | 373 | 0,8 % |  | Stahlschrott | 332 | 367 | 372 | 390 | 0,8 % |  | Roheisen Nodal | 435 | 485 | 485 | 485 | -2 % |  | Roheisen Hämatit | 340 | 405 | 405 | 409 | 1 % |  | Stahl-Werkstoff | DC01 (DE, 1 bis < 2mm) | 561 | 559 | 570 | 586 | 0,3 % |  | NE-Metall | Kupfer | 5374 | 5782 | 5815 | 5746 | 4 % |  | Kupfer (Dell) | 5459 | 5855 | 5889 | 5818 | 3,9 % |  | Aluminium | 1642 | 1812 | 1790 | 1750 | -0,7 % |  | Legierung L226 | 2330 | 2490 | 2460 | 2420 | -1,6 % |  | Zink | 2534 | 2785 | 2757 | 2697 | 3 % |  | Nickel | 10446 | 9633 | 10217 | 9639 | 2,2 % |  | Zinn | 20190 | 17412 | 16676 | 16424 | -6,2 % |  | Thermoplastischer Kunststoff | Polyamid 6 | 1610 | 1680 | 1820 | 1510 | -15,2 % |  | Polycarbonat | 1980 | 2110 | 2030 | 2010 | -6,5 % |  | Frachtrate | Harpex-Index | 314 | 495 | 476 | 480 | -6,6 % |  | Währungen (zu €) | US-Dollar | 1,054 | 1,176 | 1,174 | 1,184 | 0,6 % |  | Chin. Renminbi | 7,3 | 7,79 | 7,77 | 7,81 | 0,2 % |  | Indische Rupie | 71,54 | 76,5 | 76,12 | 76,07 | 1 % |  | Türkische Lira | 3,69 | 4,32 | 4,57 | 4,55 | -10 % |  |
Anmerkungen Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Metallpreise im Aufwind
In den letzten Wochen haben sich einige Metallpreise stark erhöht. Zuletzt trifft das besonders auf Nickel zu. Am 24. Januar übersteigt der LME Nickelpreis mit 13.000 USD ein Niveau, das zuletzt im Mai 2015 erreicht wurde.

Für europäische Abnehmer bremst der starke Euro den Anstieg zuletzt jedoch etwas aus. Besonders starke Anstiege sind in den letzten Monaten auch bei Wolfram und Vanadium zu verzeichnen.
Stahlpreise erreichen Siebenjahreshoch
Die Verkaufszahlen von Flach- und Langstahlprodukten in Europa stiegen im Januar an. Lokale Stahlwerke erhöhten ihre Angebotspreise, um die zuletzt gestiegenen Rohstoffkosten auszugleichen. Kurzfristig ist mit einem weiteren Anstieg der Stahlpreise zu rechnen. Infolgedessen wird der MEPS EU-Durchschnitt für alle Produkte, die im Verbund verkauft werden, voraussichtlich auf den höchsten Stand seit April 2011 steigen.
Strompreise und EEG
Der Bericht gibt u.a. an, dass die Nutzung von Reservekraftwerken in den ersten 3 Monaten 2017 sich gegenüber 2016 verdoppelt hat. Die Kosten der Maßnahmen für Redispatch und Ausgleichszahlungen belaufen sich in 2016 auf 850 Mio. Euro.

Laut Spiegel gab es in 2017 weitere unerwünschte Nebenwirkung der Energiepolitik: Deutschland verkauft Strom an Nachbarländer - und zahlt bei dem Geschäft zusätzlich Geld. 2008 trat dieses Phänomen an 15 Stunden im Jahr auf, 2017 waren es laut Bundesnetzagentur bereits 146 Stunden. Die Kosten dafür tragen überwiegend die Stromverbraucher.
Zur Energiewende
In den Sondierungsgesprächen zwischen CDU, CSU und SPD für eine Große Koalition zeichne sich ab, dass das bisher in der deutschen Klimapolitik verfolgte Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 gegenüber 1990 um 40% zu reduzieren, nun für 2030 angestrebt werde. Das könnte Einfluss auf die bisherigen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Energiewende haben.
Damit würde unter anderem die Warnung des BDI vor Alleingängen Deutschlands in der Energie- und Klimapolitik berücksichtigt. Durch solche nationalen Schritte würde Produktion ins Ausland verlagert und der Strompreis steige weiter. „Zu den Leitlinien der Energie- und Klimapolitik sollte keine Schwächung, sondern die Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit gehören“, so BDI-Präsident Dieter Kempf.
Optimismus überwiegt
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat 48 Branchenverbände zu ihrer aktuellen Lage und zu ihren Erwartungen für 2018 befragt (zur Pressemeldung). Über zwei Drittel der Verbände erwarten, dass ihre Unternehmen im kommenden Jahr mehr produzieren werden als 2017. Da ist es verständlich, dass 26 der 48 Verbände die aktuelle Wirtschaftslage positiver einschätzen als vor einem Jahr. Gleichzeitig hat sich die Zahl derer deutlich reduziert, die die Situation schlechter bewerten – von neun auf zwei Verbände: Die Ernährungsindustrie sieht sich mit hoher Konkurrenz und steigenden Kosten konfrontiert, die Volks- und Raiffeisenbanken leiden unter niedrigen Zinsen und Margen. Allerdings werden fehlende Fachkräfte immer häufiger zum Problem.
SEUTA GmbH · Höpenstraße 11 · 21217 Seevetal · www.seuta.de · info@seuta.de
|
|