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Materialrundbrief 07/17

 
 
 
 

PKW-Branche mit neuen Problemen

Kaum ist der Gipfel beendet sorgen Selbstanzeigen von DC und VW bei der EU für neue Verunsicherung. Betroffen von Absprachen sind demnach fast alle großen deutschen PKW-Hersteller. Als hätten die nicht schon Sorgen mit Dieseln und dem Änderungsdruck durch die Elektrifizierung. Der Druck auf die deutsche Wirtschaft bleibt hoch.

Zum Glück gibt es gute Konjunkturanzeichen aus unserem Nachbarland - ich nenne es den Macron-Effekt.

Ihr Rainer Böse

Materialpreise

Preise in €/tMaterialJun '16Apr '17Mai '17Jun '173-Monats-Entwicklung
Eisen GusswerkstoffMaterialeinsatz287346344338-2,6 %-
Stahlschrott308365362357-0,3 %
Roheisen Nodal4054804804806,7 %+
Roheisen Hämatit32042142541912,6 %+
Stahl-WerkstoffDC01 (DE, 1 bis < 2mm)488590571530-13,4 %-
NE-MetallKupfer4124531450535075-6,8 %-
Kupfer (Dell)4207539551395153-6,8 %-
Aluminium1418180117291680-5,6 %-
Legierung L2262285247524352415-2,6 %-
Zink1802245623422290-12 %-
Nickel7940901782827953-16,9 %-
Zinn15126186441827917545-5,5 %-
Thermoplastischer KunststoffPolyamid 6160017601820184010,8 %+
Polycarbonat187021602400217010,7 %+
FrachtrateHarpex-Index35751551344512,3 %+
Währungen (zu €)US-Dollar1,1231,0721,1061,123-5,1 %-
Chin. Renminbi7,47,397,617,65-3,8 %-
Indische Rupie75,5669,271,2772,38-2,9 %-
Türkische Lira3,273,913,953,96-0,9 %
Anmerkungen
Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB
Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Optimismus in Frankreich

Der Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Eurozone enttäuschen. Hierzulande ging der Index für das Verarbeitende Gewerbe von 59,6 Punkten auf 58,3 Zähler zurück und bleibt unterhalb der Erwartung. Auffallend ist jedoch der Stimmungsindex für Frankreich.

 

Einkaufsmanagerindex für Frankreich bis Juni 2017

 

Preis für Eisenerz steigt

Entgegen der Prognose steigen die Preise für Eisenerz wieder und notieren bei 64,74 USD pro Tonne (plus 19% gegenüber dem Vormonat). Grund dafür ist eine hohe Nachfrage nach Eisenerz aus China. Experten gehen davon aus, dass China wie im Vorjahr mehr als eine Milliarde Tonnen an Eisenerz importieren wird. Für 2017 sollen die Einfuhren von Eisenerz noch höher ausfallen. In den ersten sechs Monaten importierte das Land 539 Mio. Tonnen Eisenerz, ein sattes Plus von 9,3% gegenüber 2016.

Chinas Hüttenwerke sind sehr gut ausgelastet und profitieren von steigenden Stahlpreisen. Seit den letzten Jahren ist die Stahlproduktion konstant angestiegen. Im Mai 2017 wurden mehr als 72 Mio. Tonnen an Stahl produziert, was circa 50% der Weltproduktion entspricht. Zum Artikel

Gerichtsbeschluß beendet Silberförderung

Der Oberste Gerichtshof Guatemalas hat die Lizenz zum Betrieb der Escobal-Mine ausgesetzt. Escobal ist die drittgrößte Silbermine der Welt und lieferte im vergangenen Jahr 21,2 Millionen Unzen konzentriertem Silbers. Die Mine hatte die Produktion erst 2014 anlaufen lassen und brachte Tahoe erst kürzlich Rekordergebnisse im Cashflow für das erste Quartal 2017 ein. Die Produktion wird in 2017 vermutlich nicht mehr aufgenommen werden können. Zum Artikel

Norwegen verbietet die Ölheizung

Norwegen plant die Verwendung von Heizöl stark zu reglementieren um die CO2 Ziele zu erreichen. Dazu wurde ein Notifizierungsverfahren bei der Europäischen Union angestoßen. Die folgenden Verwendungen von Mineralöl in Gebäuden fallen nicht in den Geltungsbereich der Verordnung:
• Gebäude, die als kleine Hütten/Ferienhäuser verwendet werden, und Leuchttürme ohne Zugang zum Stromnetz,
• Fernwärme,
• Beheizung von Gebäuden, wenn der Hauptzweck der Feuerungsanlage die Herstellung und/oder Verarbeitung von Materialien, Stoffen oder Erzeugnissen ist.
Die Verordnung enthält zudem eine Ausnahmeregelung für die Verwendung von Mineralöl bei Ausfällen im Stromnetz.

Information der EU

Russland gegen weitere Ölförderkürzungen

Die Ölexporte der OPEC sind im Juni deutlich gestiegen. Grund sind erhöhte Fördermengen aus Libyen. Das Ziel einer weltweiten Lagerbestandsreduzierung wird nicht mehr erreicht. Durch die Ausnahmeregelung für Libyen und Nigeria liegen die Ölfördermengen des Kartells um 0,78 Mio. Barrel über der bis Ende März 2018 laufenden Quotenregelung. Dass zudem die Ölnachfrage in 2017 erheblich unter den Erwartungen geblieben ist und die US Schieferölförderung neuerlich boomt, sind weitere Faktoren, die gegen eine zügig eintretende Lagernormalisierung sprechen. Aus dem Iran und von Saudi-Arabien gab es daher Ansätze, sich über weiter verschärfende Schritte zu unterhalten. Dazu kam aus Moskau jedoch eine klare Absage.

 

Auch am Heizölpreis ist der Preisverfall ablesbar

Auf der anderen Seite hat Russland die Ölminister der wichtigsten Ölexportländer zu einem Diskussionstreffen am 24. Juli nach St. Petersburg eingeladen. Dort sollen die Fortschritte im Abbau der weltweit überhöhten Öllagerbestände erörtert und bewertet werden. Auch in welchem Umfang der Schieferölförderung die ergriffenen Stabilisierungsmaßnahmen der OPEC ausbremst, will man hinterfragen und diskutieren.

Gasexporte aus Mauretanien ab 2021 möglich

Mauretanien wird voraussichtlich ab 2021 Erdgas exportieren. BP plant zur Entwicklung des Greater Tortue Feldes Investitionen von 1 Mrd. US$. Nach BP hat im Mai 2017 auch die französische Total Explorationen vor der mauretanischen Küste angekündigt. Schätzungen zufolge könnten vor der Küste Mauretaniens und Senegals unterhalb des Meeresbodens auf einer Fläche von mehr als 33.000 qkm rund 1,42 Trillionen Kubikmeter Gas und eine Billion Barrel Erdöl lagern. Rund 425 Billionen Kubikmeter Erdgas des Feldes Greater Tortue Complex gelten als gesichert. Das sei eine beträchtliche Menge und reiche für eine Kommerzialisierung im Rahmen eines Gasverflüssigungsprojekts, so der Geschäftsführer des maßgeblich an der Entdeckung und Erschließung beteiligten US-amerikanischen Explorationsunternehmens Kosmos Energy im März 2016. Der Einstieg von BP im Dezember 2016 bekräftigt diese Aussage.

Das Gasfeld liegt ungefähr zu gleichen Teilen vor der mauretanischen und senegalesischen Küste. Auf BP entfallen beim mauretanischen Teil des Erdgasfeldes 62%, auf Kosmos Energy 28% und auf die mauretanische Ölgesellschaft SMHPM 10% des Kapitals.

Preiserhöhung bei Giesssereihilfsstoffen

ASK Chemicals hat die Verkaufspreise für Cold-Box- und No-Bake-Binder ab dem 1. Juni 2017 in Europa angehoben. Ursache sind laut GiessereiPraxis beachtliche Preissteigerungen bei Methylendiphenylisocyanat (MDI) und Furfurylalkohol (FA). Bei MDI kommen Lieferschwierigkeiten aufgrund technischer Probleme hinzu. Zum Artikel.

USA im Aufschwung

Der Chicago Einkaufsmanager (MNI Chicago Business Barometer) steigt im Mai von 58,3 auf 59,4 Punkte.

 

Das ist der höchste Wert seit November 2014 und zeigt eine zunehmend optimistische Stimmungslage in der Wirtschaft der USA an.

Beschaffungsrisiken bei der Bergwerksförderung

Bei vielen mineralischen Rohstoffen haben sich im vergangenen Jahrzehnt die Beschaffungsrisiken stark erhöht. Dieser Trend konnte auch nicht durch sinkende Rohstoffpreise in 2013-2015 gestoppt werden.
HHI: Herfindahl-Hirschman-Index
Insgesamt zeigt das DERA-Screening, dass rund 40% aller mineralischer Rohstoffe von einer starken Angebotskonzentration und hohen Länderrisiken betroffen sind (Risikogruppe 3). Dazu zählen im Bereich der Bergwerksförderung beispielsweise Seltene Erden, Platinmetalle und Antimon oder auch Stahlveredler wie Niob, Vanadium und Wolfram.

Um Beschaffungsrisiken in der Lieferkette zu identifizieren und den erforderlichen Rohstoffbezug mittel- und langfristig abzusichern, sollten Unternehmen geeignete Strategien und individuelle Lösungen entwickeln. Die DERA-Rohstoffliste liefert hierzu Orientierunghinweise.

Hydro investiert bei Automotive

Laut der VDI Nachrichten vervierfacht der norwegische Aluminiumhersteller Hydro seine Kapazität im Werk Grevenbroich. Eine neue 3. Linie ist nur für die Automobilindustrie vorgesehen und wurde Anfang Mai in Betrieb genommen. Auf dieser werden vorrangig Al-Bleche der Qualitäten 6XXX hergestellt. Hydro folgt damit dem Trend zum Leichtbau in der Automobilindustrie. Al-Bleche werden dabei als Leichtbauelemente in der Karosserieaußenhaut eingesetzt und meistens mit der Rahmenstruktur verklebt.

Gute Nachrichten für den Aluminiumhersteller, denn Al ist zuletzt im Preisniveau sogar unter den Zinkpreis gefallen, was den Anwendungsmöglichkeiten und der technologischen Leistungsfähigkeit des Materials nicht gerecht wird. Allerdings werden die Preise für Al daher wohl kaum auf dem aktuell niedrigen Niveau verbleiben.

Tesla setzt weiterhin auf Aluminium

In einem neuen Bericht von Nikkei (Japan), hat UACJ, eine große japanische Aluminium-Gesellschaft, bekanntgegeben, dass sie 3 Milliarden Yen (ca. 26 Mio. US-Dollar) in eine Aluminiumteile-Pproduktion investieren wird, die sie im letzten Jahr erworben hat, mit der Absicht, dadurch die Produktion für Teslas Model 3 zu unterstützen. Letztes Jahr hat UACJ ebenfalls die in Michigan angesiedelten SRS Industries gekauft, wo bereits Teile für Teslas Model S hergestellt wurden. Nun hat UACJ anscheinend einen Vertrag für das Model 3 erhalten, da das Unternehmen bekanntgegeben hat, dass die neuen Investitionen die Produktion für „Dachschienen und Rahmenstützen“ des vollständig elektrischen Fahrzeuges unterstützen sollen.

Das Unternehmen erwartet, dass diese Investitionen es erlauben werden, die Produktionskapazitäten bis zum Ende des Jahres um etwa 50 % zu steigern. Zum Artikel

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