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Materialrundbrief 03/16

 
 
 
 

Deutsche Industrie sieht Talfahrt kommen

Der IFO Konjukturtest sieht die deutsche Industrie im Stimmungstief. Die Geschäftserwartungen stürzten sowohl im verarbeitenden Gewerbe wie auch im Baugewerbe sichtlich ab. Die Geschäftslage legte dagegen leicht zu, im lokalen Baugewerbe sogar deutlich. Die Zinssenkung der EZB weist jedoch auf eine sehr angespannte Gesamtlage hin. Ich persönlich finde bedenklich, das sie mit dem jetzigen Nullzins ihre finanzpolitischen Mittel ausgeschöpft hat. Die Rohstoffpreise dürften nach meiner Einschätzung kaum noch signifikant fallen.

Ihr Rainer Böse

Materialpreise

Preise in €/tMaterialFeb '15Dez '15Jan '16Feb '163-Monats-Entwicklung
Eisen GusswerkstoffMaterialeinsatz331261256248*-7,1 %-
Stahlschrott353283281268-3,2 %-
Roheisen Nodal475440395395-10,2 %-
Roheisen Hämatit408271273252-10 %-
NE-MetallKupfer5024425641094143-7,5 %-
Kupfer (Dell)5132435941954227-7,7 %-
MK Kupfernot.6095527051105137-6,8 %-
Messing 58 1.V.4629387737513840-5,3 %-
Messing 58 2.V.4974416440304136-5,2 %-
Aluminium16041374136213841,4 %+
Leit-Aluminium18951655166516600,3 %
Legierung L2262370224522352235-1,3 %-
Zink18531399139215424,6 %+
Nickel12806799178117491-12,9 %-
Zinn161171351712687141122,8 %+
Thermoplastischer KunststoffPolyamid 61830176017901750-2,8 %-
Polycarbonat1930188018101860-3,6 %-
FrachtrateHarpex-Index488366364364-6 %-
Währungen (zu €)US-Dollar1,1351,0881,0861,109-3,3 %-
Chin. Renminbi7,17,027,147,27-6,3 %-
Indische Rupie70,4472,3973,275,72-6,6 %-
Türkische Lira2,83,183,273,26-5,7 %-
Anmerkungen
Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB
Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Bewegung am Aluminium Markt

Der Aluminiummarkt leidet trotz des für 2016 erwarteten Marktwachstums von 3-4% unter einem Überangebot, vorwiegend aus China. Am Weltmarkt für Primäraluminium von ca. 58 Mio t hält die chinesische Industrie über 50%. Dies auch weil in den letzten 5 Jahren allein 14 Mio t neuer Kapazität in China entstand. 6 chinesische Aluminiumfirmen haben nun angekündigt 15 Mio t Al aus dem Markt zu nehmen. 9,1 Mio t an Kapazität wurde bereits abgebaut.

 Primäraluminium

Die LME Lagerbestände reduzieren sich seit zwei Jahren. Wenn weiter Kapazität entfällt ist ev. schon zur Jahresmitte mit Reaktionen bei Al-Preisen zu rechnen.

Indien - der dösende Tiger - einige Eckdaten

Indien bleibt trotz seiner großen Potenziale noch hinter seiner Leistungsfähigkeit zurück.

Die Inflationsrate liegt aktuell bei unter 6%, der Leitzins liegt mit 6,75% auf dem niedrigsten Niveau seit März 2011. Ein Anteil von 17% der verarbeitenden Industrie am BIP fällt gegenüber Deutschland mit 22,2% noch niedrig aus. Mit der Initiative "MAKE IN INDIA" will die Regierung ausländische Investitionen fördern. Der Wechselkurs zum Euro ist volatil. Bei langfristigen Verträgen sollten Währungsrisiken beachtet werden.

copyright: www.Seuta.de

Alle Angaben beziehen sich auf das indische Finanzjahr (1.4 - 31.3.). Obige Länderdaten und einige weitere erhalten Sie für über 40 Länder bei www.seuta.de.

Entwicklung der Exporte nach Asien

Die deutschen Exporte nach Asien und in den Pazifik wuchsen 2015 um 1,6%. Während der Hauptabnehmer China in 2015 jedoch 4,2% weniger Güter aus Deutschland importierte legten die Lieferungen nach Südkorea um 14,6% und nach Indien um 9,7% zu. Selbst Australien importierte 8,1% mehr Waren aus Deutschland. Die Exportorientierte deutsche Wirtschaft zeigt damit einmal mehr wie flexibel sie auf weltwirtschaftliche Änderungen reagiert.

Allerdings gilt dieses Bild nur für eine Rechnung in Euro. In USD ging der Export in diese Region um 15,1% zurück.

Empire State Manufacturing Index rutscht ab

ESM-Index liegt im Januar bei -19,37:

Empire State Manufacturing Index

Der Empire State Manufacturing Index wird allmonatlich von der Federal Reserve Bank of New York ermittelt. Er gewährt einen Blick auf Beschäftigungs- und Preistrends sowie Entwicklungen der allgemeinen Geschäftstätigkeit der Verarbeitenden Industrie im Staate New York. Der Index gewährt einen guten Einblick in die momentan eingeschätzte Lage sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York. Zudem gilt er als Vorzeichen für den zeitlich später erscheinenden ISM-Index. Ein Indexstand über Null wird als positives Zeichen für die allgemeine Geschäftstätigkeit gewertet, ein Wert unter Null gilt als Hinweis für eine schlechte Entwicklung.

Weltstahlmarkt

Während PwC noch vor einem Jahr von einem jährlichen Wachstum des Stahlmarktes von 3,3% bis 2025 ausging zeigen die derzeitigen Veränderungen der Stahlbranche das dieser Ansatz nicht mehr haltbar ist. Die Rohstoff- und Stahlpreise sind stark gefallen und China flutet die westlichen Regionen mit ihrem Qualitätsstählen.

Europäische Hersteller drängen daher seit Monaten darauf hin und nun geht die EU Kommission gegen Preisdumping bei Stahl mit Strafzöllen gegen China vor. Das kann die Folgen mildern, es wird der Gesamtsituation extrem niedriger Preise jedoch nur wenig gerecht. Die Nachfrage nach Stahl steht in keinem gesunden Verhältnis zum Weltangebot. Die Stahlindustrie Europas steht vor einschneidenden Veränderungen.

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