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Materialrundbrief 02/16

 
 
 
 

Unsicherheit oder Krise

Kann man Krisen herbeireden? Mag sein. Man darf in unserer international eng verzahnten Welt aber auch nicht die Mehrzahl an Fakten übersehen die eine recht eindeutige Sprache sprechen. Die Welt befindet sich in einer beginnenden Rezession. Jedoch vielleicht nicht ganz: Deutschland erscheint wie das berühmte einzelne Gallisches Dorf bei Uderzo und Rene Goscinny.

Ihr Rainer Böse

Materialpreise

Preise in €/tMaterialJan '15Nov '15Dez '15Jan '163-Monats-Entwicklung
Eisen GusswerkstoffMaterialeinsatz338267261256-8,6 %-
Stahlschrott365277283281-5,7 %-
Roheisen Nodal475440440395-10,2 %-
Roheisen Hämatit415280271273-12,8 %-
NE-MetallKupfer5004447942564109-11,6 %-
Kupfer (Dell)5113458043594195-11,6 %-
MK Kupfernot.6066551452705110-10 %-
Messing 58 1.V.4597405738773751-10,7 %-
Messing 58 2.V.4932436141644030-10,8 %-
Aluminium15561365137413620,4 %
Leit-Aluminium18401655165516651,5 %+
Legierung L2262330226522452235-4,5 %-
Zink1816147413991392-9,5 %-
Nickel12710859979917811-15,2 %-
Zinn16748137321351712687-10,1 %-
Thermoplastischer KunststoffPolyamid 61890180017601790-4,8 %-
Polycarbonat1860193018801810-1,6 %-
FrachtrateHarpex-Index443387366364-16,3 %-
Währungen (zu €)US-Dollar1,1621,0741,0881,0863,3 %+
Chin. Renminbi7,236,847,027,14-0,1 %
Indische Rupie72,2171,0472,3973,2-0,1 %
Türkische Lira2,723,083,183,270,6 %
Anmerkungen
Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB
Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Empire State Manufacturing Index rutsch ab

ESM-Index liegt im Januar bei -19,37:

Empire State Manufacturing Index

Der Empire State Manufacturing Index wird allmonatlich von der Federal Reserve Bank of New York ermittelt. Er gewährt einen Blick auf Beschäftigungs- und Preistrends sowie Entwicklungen der allgemeinen Geschäftstätigkeit der Verarbeitenden Industrie im Staate New York. Der Index gewährt einen guten Einblick in die momentan eingeschätzte Lage sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York. Zudem gilt er als Vorzeichen für den zeitlich später erscheinenden ISM-Index. Ein Indexstand über Null wird als positives Zeichen für die allgemeine Geschäftstätigkeit gewertet, ein Wert unter Null gilt als Hinweis für eine schlechte Entwicklung.

Weltstahlmarkt

Während PwC noch vor einem Jahr von einem jährlichen Wachstum des Stahlmarktes von 3,3% bis 2025 ausging zeigen die derzeitigen Veränderungen der Stahlbranche das dieser Ansatz nicht mehr haltbar ist. Die Rohstoff- und Stahlpreise sind stark gefallen und China flutet die westlichen Regionen mit ihrem Qualitätsstählen.

Europäische Hersteller drängen daher seit Monaten darauf hin und nun geht die EU Kommission gegen Preisdumping bei Stahl mit Strafzöllen gegen China vor. Das kann die Folgen mildern, es wird der Gesamtsituation extrem niedriger Preise jedoch nur wenig gerecht. Die Nachfrage nach Stahl steht in keinem gesunden Verhältnis zum Weltangebot. Die Stahlindustrie Europas steht vor einschneidenden Veränderungen.

Zukunft deutscher Gaskraftwerke

Gaskraftwerke galten bisher trotz ihrer relativ umweltfreundlichen Verbrennung als Verlierer beim Umbau des Kraftwerksparks als Reaktion der deutschen Energiewende. Nun berichtet Bloomberg jedoch das es für Gaskraftwerke momentan ziemlich gut aussieht.

Möglich macht dies der Preisverfall Rohstoffmärkten. Dort fällt der Gaspreis momentan noch drastischer als der für Kohle. Auch die momentan etwas höheren CO2-Preise sind gut für Gaskraftwerke, die zwar ebenfalls das klimaschädliche Treibhausgas ausstoßen, aber deutlich weniger als die kohlebetriebene Konkurrenz. Aktuell sind die Zertifikate mit rund 6,50 Euro je Tonne immer noch billig, aber weit vom historischen Tief der Vorjahre entfernt. In Frankreich sind dem Bericht zufolge sogar manche Gaskraftwerke, die rund um die Uhr laufen, günstiger als die Atomkraft. Versorger Engie habe im vergangenen Jahr die Produktion von vier gasbetriebenen Anlagen verdoppelt und ein vorübergehend stillgelegtes Werk in Fos-sur-Mer nahe Marseille wieder hochgefahren.

"Es sind derzeit wieder mehr Gaskraftwerke im Geld", sagte Analyst Omar Ramdani von RheinEnergie Trading gegenüber Bloomberg. Für Gaskraftwerke, die schon mit einigen Stunden Arbeit am Tag profitabel arbeiten, "sieht momentan alles ziemlich gut aus".

Größtes Aluminiumwerk Amerikas schließt

Der Leichtmetallhersteller Alcoa will noch im ersten Quartal 2016 seine Aluminium-Hütte in Evansville, Indiana schließen. Damit reagiert das Unternehmen auf die negative Entwicklung des Aluminium-Preises, der vor allem aufgrund mangelnder Nachfrage aus China eingebrochen war. In 2015 sank der Aluminium-Preis um rund 30 Prozent, der Preis für Aluminiumoxid fiel um rund 40 Prozent. Mit 269.000 t/a ist das Werk das größte seiner Art in den USA. Bis Ende des zweiten Quartals des laufenden Jahres will der Konzern seine Produktion um insgesamt 1 Mio. t reduzieren. Walzwerk und Kraftwerk in Werk Warrick bleiben in Betrieb.

Energiewende Deutschland

Die Windenergie produzierte 2015 gegenüber dem Vorjahr 50% mehr Strom. Da die Stromproduktion mit insgesamt 647 TWh gleichzeitig einen neuen Rekordwert erreichte (+ 3 %) bedeutet das der Strom aus Kohle kaum zurückgefahren worden konnte. Auch der Export von Strom verdoppelte sich auf fast 61 TWh (Terawattstunden).

Hier der gesamte Artikel.

China's Stahlindustrie mit Verlust im Jahr 2015

Chinas große und mittelgroße Stahlwerke erlitten in den ersten elf Monaten des Jahres 2015 Verluste von 53,1 Milliarden Yuan (8,18 Mrd USD). In den 101 Stahlwerken, die das KAG (China Iron and Steel Association) verfolgt, belief sich der Gesamtumsatz auf 2660 Milliarden Yuan und damit minus 19,3 Prozent zum Vorjahr. Die Stahlpreise sind von fast 6.000 Yuan pro Tonne auf 1.600 Yuan pro Tonne in den letzten zwei Jahren gefallen. In den ersten elf Monaten des Jahres 2015 sank Chinas Rohstahlproduktion um 2,2% gegenüber dem Vorjahr auf 738,38 Millionen Tonnen wie die neuesten Daten aus der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission zeigen.

Bauxitabbau in Malaysia

Malaysias Regierung überlegt den Bauxitabbau aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt auszusetzen. Die weitgehend unregulierte Industrie ist aufgrund chinesischer Nachfrage in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Abwässer aus dem Bauxitabbau haben nach zwei Tagen schweren Regens die Küstenahe See und die umliegenden Flüsse im Osten der Halbinsel Malaysia rot gefärbt. Das Kabinett will die Bauxitgewinnung vorübergehend stoppen bis Vorschriften, Genehmigungen und Umweltschutz kann in Kraft gesetzt wurden. Premierminister Najib Razak hat die Bergbauminister aufgefordert, die Probleme zwischen der Regierung von Malaysia drittgrößtem Staat und dem Hauptbauxitproduzenten Pahang zu beheben. Bauxitminen entstanden in Malaysia seit Ende 2014 vor allem in Kuantan, die dem Südchinesischen Meer zugewandt sind. Die Bergwerke nutzen die Nachfrage chinesischer Aluminiumhersteller, nachdem Indonesien seinen Bauxitexport Anfang 2014 einschränkte.

In den ersten 11 Monaten des Jahres 2015, exportierte Malaysia mehr als 20 Millionen Tonnen Bauxit nach China, fast 700 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahr 2013 waren es nur 162.000 Tonnen.

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