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Überall Krisen und was macht die Weltwirtschaft?
Selten hatten wir so unruhige Zeiten. Die Griechenlandkrise scheint nur vertagt. Asiens Börsen sind eingebrochen. Flüchtlinge aus diversen Krisengebieten in allen Nachrichten. Ist die Einheit der EU durch die Bevölkerungswanderung nach Europa gefährdet. Geschäftsmodelle sind zunehmend durch die digitale Revolution bedroht. Und über allem die Frage ob die FED die Zinsen noch in diesem Jahr erhöht. Wie stark die Realwirtschaft von Kapitalströmen und Finanzmärken abhängt ist schon frapierend. Denn die wirtschaftlichen Daten in Europa und den USA zeigen gute Werte.
Ihr Rainer Böse
Materialpreise
Preise in €/t | Material | Aug '14 | Jun '15 | Jul '15 | Aug '15 | 3-Monats-Entwicklung |
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Eisen-Gusswerkstoff | Materialeinsatz (CAEF) | 359 | 330 | 324 | 302* | -8,2 % |  | Stahlschrott (Giesserei) | 370 | 352 | 337 | 327 | -8,4 % |  | Roheisen Nodal | 450 | 475 | 465 | 465 | -2,1 % |  | Roheisen Hämatit | 401 | 383 | 372 | 372 | -5,3 % |  | NE-Metall | Kupfer | 5257 | 5202 | 4963 | 4569 | -19,1 % |  | Kupfer (Dell-Notiz) | 5350 | 5302 | 5063 | 4672 | -18,7 % |  | MK Kupfernotierung | 6282 | 6284 | 6031 | 5601 | -17,2 % |  | Messing 58 1.V-Stufe | 4746 | 4760 | 4530 | 4179 | -18,8 % |  | Messing 58 2.V-Stufe | 5103 | 5105 | 4870 | 4480 | -18,8 % |  | Aluminium | 1525 | 1501 | 1490 | 1382 | -14,6 % |  | Leit-Aluminium | 1760 | 1800 | 1790 | 1680 | -12 % |  | AL-Legierung L226 | 2305 | 2590 | 2550 | 2495 | -5 % |  | Zink | 1749 | 1862 | 1825 | 1625 | -20,9 % |  | Nickel | 13950 | 11397 | 10355 | 9285 | -23,4 % |  | Zinn | 16742 | 13391 | 13607 | 13671 | -3,7 % |  | Thermoplastischer Kunststoff | Polyamid 6 (PA6) | 1970 | 1880 | 1830 | 1860 | 3,3 % |  | Polycarbonat (PC) | 1880 | 1800 | 1960 | 2080 | 6,7 % |  | Frachtrate | Harpex-Index | 409 | 641 | 617 | 558 | -12,1 % |  | Währungen (zu €) | US-Dollar | 1,332 | 1,121 | 1,1 | 1,114 | 0,1 % |  | Chinesischer Renminbi | 8,2 | 6,96 | 6,83 | 7,06 | -2,1 % |  | Indische Rupie | 81,07 | 71,59 | 70 | 72,54 | -2 % |  | Türkische Lira | 2,88 | 3,03 | 2,97 | 3,18 | -7,8 % |  |
Anmerkungen Quellen: CAEF, FEAF, Westmetall, LME, Handelsblatt, Plasticker, Harper Petersen, EZB Monatsdurchschnittswerte. * kalkulierter Wert (Seuta). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an uns. Jedwede Haftungsansprüche materieller oder ideeller Art welche durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Indonesische Regierung erhöht Zollsätze
Für zahlreiche Konsumgüter erhöhte die indonesische Regierung im Sommer 2015 die Zollsätze. Sie liegen nun in der Regel zwischen 10 und 30 %. Ob die Maßnahme geeignet ist, das Handels- und Leistungsbilanzdefizit zu verringern, bleibt fraglich. Schließlich machen die Konsumgütereinfuhren nur rund 7 % der Gesamtimporte aus. Zudem stammen sie überwiegend aus den benachbarten ASEAN-Ländern sowie der VR China und Australien. Mit diesen Staaten existieren jedoch Freihandelsabkommen.
Bulgarien - Lohn- und Lohnnebenkosten
Löhne sind in Bulgarien so niedrig wie nirgendwo sonst in der EU. Im Mittel betragen sie 3,80 EUR/h im 1. Quartal 2015. Zu beachten ist ein erhebliches Lohngefälle zwischen der Hauptstadt Sofia und dem Nordwesten von ca. -40%.
Aus dieser Perspektive gilt der Balkanstaat als interessanter Produktionsstandort. Allerdings ist auch die Arbeitsproduktivität gering. Wirtschaftsvertreter klagen über praxisfremde Ausbildung an Schulen und Universitäten und den daraus folgenden Fach- und Führungskräftemangel. Die Arbeitlosenquote liegt bei 10,6% (1. Quartal 2015). Ausländische Unternehmen klagen trotzdem über Fachkräftemangel und darüber, dass Mitarbeiter kaum selbstständig arbeiten und nur wenig mitdenken. Teamfähigkeit ist nicht selbstverständlich und muss bisweilen gefördert beziehungsweise trainiert werden. Deutsche Unternehmen gründen daher im kleinen Rahmen eigene Berufsschulen vor Ort.
Kupfer - Hintergründe für den Preisdruck
Goldman Sachs veröffentlichte: "Seit zweieinhalb Jahren baissieren wir, was die 12-Monats-Prognose für Kupfer anbelangt, dennoch haben wir mittel- bis langfristig eine eher haussierende Haltung eingenommen, ausgehend von einem Wachstum der chinesischen Kupfernachfrage um 4 Prozent jährlich und einer deutlichen Verlangsamung des Angebotswachstums etwa 2017/2018 […] Wir reduzieren unsere kurz-, mittel- und langfristigen Prognosen zum Kupferpreis beträchtlich. Gründe sind die gesenkten Prognosen, was Chinas Kupfernachfrage angeht (wir hatten bereits seit einer ganzen Weile betont, dass das Risiko zu stark unterschätzt wurde), die wachsende Überzeugung, dass das Kupferangebot in den kommenden drei Jahren zunehmen wird, sowie die wachsende Überzeugung, dass die Prognose einer Deflation der in Dollar gerechneten Förderkosten eintreten wird."
Was diese Einschätzung von Goldman Sachs verschweigt offenbart jedoch ein Artikel in der Zeit vom 23.7.2015: China verbraucht rund 40% des weltweiten Kupferangebots. Nach Schätzungen werden in China jedoch nur 30 Prozent des importierten Kupfers für die Produktion eingesetzt, der Rest dient als Mittel zur Geldbeschaffung. Wie beliebt dies gewesen ist, zeigt die Tatsache, dass 2009 nur vier Prozent der globalen Kupferbestände in China lagerten – 2014 waren es 38 Prozent. Bekannt wurde das Ganze im Sommer vergangenen Jahres, als chinesische Behörden plötzlich im Hafen von Qingdao wegen Betrugs ermittelten. Dort sollen Kupferbestände von Brokern gleich mehrfach verpfändet worden sein. Doch aufgehört hat das Spiel nicht, und neben Kupfer werden auch Aluminium, Eisenerz, Kautschuk oder selbst Gold benutzt.
Für die Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten gibt es zumindest auf der Seite der Industriemetalle auch handfeste Ursachen. Auch diesmal begründet in Spekulationen und im Finanzbereich wie schon in der Finanzkrise 2008.
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